Grundsätzliches zur Dachgestaltung

Die Gestaltung eines Daches hat neben der Fassade eine ganz besondere Bedeutung. Das optische Erscheinungsbild spielt eine immer größere Rolle. Hierbei zu beachten ist, dass die Dachziegel in Form, Farbe und Oberfläche mit dem übrigen Haus harmonieren, da die farbliche Gestaltung optisch stark auffällt. Wichtig ist immer der Gesamteindruck einer Immobilie; dieser ist abhängig von der Lage des Gebäudes, der Ausrichtung des Dachs, dem Betrachtungsabstand, der Umgebung und dem Wetter sowie von Form, Farbe und Oberflächenbeschaffenheit des Dachziegels und der daraus resultierenden Reflexion des Lichts. Zudem werden in der Architektur Farben bevorzugt, die mit der Natur harmonieren.

Architektur und mediterrane Dächer

Der mediterrane Baustil hat in den letzten Jahrzehnten auch bei uns immer mehr Liebhaber gefunden. Inspiriert und begeistert durch Reisen in die südlichen Regionen Europas, verwirklichen sich einige den Traum von einem dauerhaften mediterranen Lebensgefühl mit einem Haus im südländischen Stil. Allein die außergewöhnliche Architektur einer solchen Immobilie ist schon ein echter „Hingucker“. In den meisten Fällen aber setzt das Dach hier ganz besondere, hochwertige Akzente. Die Romanischen Ziegel betonen hervorragend den gestalterischen Aspekt des Dachs und verleihen ihm eine unverwechselbare Optik.

Charakteristisches Merkmal ist die einzigartige Ziegelform, mit den markanten Rundungen und dem daraus resultierenden Licht- und Schattenspiel. Durch die außergewöhnliche Farbgestaltung und die Oberflächen wird jedes Dach zu einem Unikat. Das Farbspektrum reicht von Unifarben wie Rot, Grau, oder Schwarz bis zu wärmeren Farben im Beige- und Braunbereich.  Eine starke Patina artige Wirkung, wird durch zusätzliches Aufbringen von rauen, andersfarbigen mineralischen Überzügen erzeugt. Ein lebhaftes Farbspiel bewirken ineinander verschmolzene Farben auf einem Ziegel bzw. auf einer größeren Fläche das Mischen der Ziegel mit unterschiedlichem Farbverlauf und Oberflächen.

Die Farbenvielfalt ermöglicht ein Höchstmaß an Individualität und ein breites Einsatzspektrum. Ursprünglich nur bei Häusern im typischen mediterranen Stil mit Putzfassaden verwendet, hat sich die Nutzung inzwischen auch in der modernen Architektur durchgesetzt. Auch in Kombination mit Mauerwerk, Klinker- und Holzfassaden besticht der Romanische Ziegel mit seiner tollen Formgebung.

Farbgebung

Die optische Wirkungsweise der Farben und Oberflächen ergeben sich aus der unterschiedlichen Herstellung und Behandlungsverfahren mit folgender Aufteilung

  • Naturrote Dachziegel
  • Engobierte Dachziegel
  • Glasierte Dachziegel

Naturrote Dachziegel erhalten ihre Farbe durch das im Ton enthaltene Eisenoxid. Naturrot ist keine Beschichtung; deshalb ist der Dachziegel durch und durch naturrot. Natürlich rot heißt changierend.

Engobierte Dachziegel gibt es im erdfarbenen Bereich. Üblich sind rote, braune, umbrafarbene (altfarben), graue und schwarze Oberflächen. Engoben sind Tonschlämme, welche durch mineralische Zusätze, z. B. Eisenoxyd oder Mangan, farbig ausbrennen. Anders als beim Farbauftrag, z. B. bei Faserzementplatten oder Betonsteinen, wird die Engobe vor dem Brand auf die Sichtfläche des Rohlings aufgetragen und eingebrannt. Durch diese Technik entsteht ein inniger Kapillarverbund. Engoben sind UV-beständig und absolut dauerhaft.

Glasierte Dachziegel erhalten einen transparenten oder farbigen Überzug aus geschmolzenem Glas. Die Oberfläche ist glashart, glatt und in der Regel glänzend. Sie neigt dazu weniger schnell zu verschmutzen. Eine selbstreinigende Aktivität wird durch verglaste Oberflächen jedoch nicht erreicht. Fast alle Farben sind denkbar. Es gibt transparente, schwarze, rote, grüne, blaue, braune, selbst gelbe und lila Glasuren. Auch Glasuren sind UV-beständig, dauerhaft und weitestgehend unempfindlich gegen mechanische Einflüsse. Krakeleen sind aufgrund der unterschiedlichen Materialien unvermeidbar. Glasierte Dachziegel haben eine lange Tradition. Ein neuer Trend ist die Herstellung solcher glasierter Dachziegel ohne Glanz und Reflexion. Solche Oberflächen werden als satiniert bezeichnet.

Die Kombination aus Engobe und Glasur stellt die Edelengobe dar. Gibt man der Engobe Glaskörper hinzu, entsteht eine sogenannte Edelengobe. Die Oberfläche ist dann härter und verbindet die bauphysikalischen Merkmale der diffusionsfähigen und krakeleefreien Engobe meist mit dem Glanzgrad einer Glasur. Aber auch hier zeigt sich der Trend zu den matten Edelengoben.

Alle diese Oberflächen haben optisch architektonische Beweggründe. Die Lebensdauer der Dachkeramik wird hierdurch nicht positiv beeinflusst.